Vortrag/Workshop zum Thema Datenschutz in ERP-Software macht deutlich: hier gibt es noch viel zu tun!
In der letzten Woche war ich zu einem Vortrag der BWGV-Akademie eingeladen. Das Thema: „Erfahrungsaustausch: Datenschutz in Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften“.
Ein bisschen bin ich wie die Jungfrau zum Kind zu dieser Aufgabe gekommen, da die Branche nicht direkt zu meiner Zielgruppe gehört. Allerdings stellte Datenschützer Lehmann bei seinen Recherchen fest, dass meine Beiträge in meinem Blog Agentur|Software|Magazin zu „Agentursoftware und Datenschutz“ das aussagekräftigste Material zum Thema „Datenschutz und Unternehmenssoftware“ ist, weshalb ich von der Akademie eingeladen worden bin.
Datenschutz im Unternehmen nicht unproblemtisch
Gemeinsam gingen wir der Frage auf den Grund, was Unternehmenssoftware leisten muss, um Kunden in Datenschutz-Fragen zu unterstützen. In meinem Vortrag habe ich thematisiert, welche Features gefordert sind, welche vertraglichen Aspekte es zu berücksichtigen gilt und wie Anbieter Unternehmen in der Umsetzung des Datenschutzes helfen können.
Wesentliches Moment des Workshops war der Austausch der anwesenden Teilnehmer/innen untereinander, der auch rege genutzt worden ist. Ein Realitätsabgleich mit der Frage „Wie fühlen Sie sich im Thema Datenschutz gerüstet?” ergab ein gemischtes Bild, denn die Teilnehmenden sahen sich zum Teil sehr gut aufgestellt, einige attestierten sich noch erheblichen Nachholbedarf. Die Sammlung von Problemen zeigte, dass die Umsetzung der DSGVO im Unternehmen auf unterschiedlichen Ebenen Probleme verursachen.
„Die Software kann ja nicht einfach abgelöst werden!“
Probleme sahen die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer aber vor allem bei der Software, die im Unternehmen eingesetzt wird und von der sich die Teilnehmenden nicht ausreichend unterstützt sehen. Eine gemeinsam erarbeitete Maßnahmeplanung zeigte hier einerseits Wege auf, die Anbieter in die Pflicht zu nehmen. Gleichzeitig wurden Workarounds entwickelt, mit der eingesetzten Software Datenschutz-konform zu arbeiten, obwohl entsprechende Funktionalitäten nicht bestehen. Denn hier waren sich einige der Anwesenden einig: eine Software, die seit vielen Jahren eingesetzt wird und alle wesentlichen Unternehmensdaten enthält, kann ja nicht einfach ausgemustert werden.
Am Ende bewerteten die Teilnehmenden die Veranstaltung als sehr gelungen und informativ.