Agenturen unter Druck
Treibt die schlechte Zahlungsmoral der Werbungtreibenden die Agenturen in die Insolvenz?
„Für manche Kunden spielen wir mittlerweile die Hausbank. Die lachen sich doch über uns kaputt.“, zitiert die One-to-One einen betroffenen Agenturinhaber, der die Zahlungsmoral der werbetreibenden Unternehmen beklagt. Laut One-to-One verlangen diese von den Agenturen immer längere Zahlungsziele. Zahlungfristen von 90, 100 oder noch mehr Tagen sind demzufolge keine Seltenheit mehr, was angesichts erheblicher vorfinanzierter Produktionszahlungen nicht nur die finanziellen Reserven der Agenturen angreift, sondern oft nur durch eine Kreditaufnahme bei Banken zu lösen ist.
Auch, wenn eine dpa-Meldung jüngst eine immer bessere Zahlungsmoral konstatierte*: Es ist kein Geheimnis, dass die Zahlungsmoral unter Unternehmen bereits manche Firma in den Ruin getrieben hat.
Anregung:
Wie wäre es mit einer gemeinsamen Kampagne – z.B. der Kommunikations-Verbände wie DDV, BVDW und GWA in Zusammenarbeit mit dem BVMW oder dem BDI, die für mehr Fairness unter den Unternehmen wirbt?
Heike Mews
(*Einer Studie des Informationsdienstleisters D&B zufolge ist die Zahlungsmoral deutscher Firmen im Dezember auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen; der Zahlungsindex zog im Dezember erneut deutlich an und stieg damit zum sechsten Mal in Folge.)
DDV (Dialogmarketing Verband), BVDW (Bundesverband digitale Wirtschaft), GWA (Gesamtverband Kommunikationsagenturen), BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft), BDI (Bundesverbandk der deutschen Industrie)
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